Nachfolgesuchende stehen zunehmend vor zahlreichen Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung ihrer Nachfolge.
Interessante Einblicke (wenngleich nicht mit einem spezifischen Fokus auf die Agenturbranche) liefern die aktuellen Studien der KFW (Nachfolge-Monitoring Mittelstand 2023) und des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (Unternehmensnachfolgen in Deutschland 2022 bis 2026):
Die Zahl der Unternehmensübergaben ist in den letzten Jahren vor allem aufgrund des demografischen Wandels gestiegen. Dieser Trend wird sich in Zukunft nicht nur fortsetzen, sondern noch verstärken. Laut KFW Nachfolge-Monitoring ist der Anteil der Inhaberinnen und Inhaber, die grundsätzlich eine Nachfolgeregelung anstreben, in den letzten sechs Jahren von 35 auf 41% gestiegen.
Der demografische Wandel und sinkendes Gründungsinteresse sind vor allem für den Engpass bei der Unternehmensnachfolgen ursächlich. Hierbei ist interessant, dass der überwiegende Teil von potenziellen Gründerinnen und Gründern erst gar nicht eine Übernahme oder Beteiligung an einem bestehenden Unternehmen in Erwägung zieht (76 %).
Angesichts des Mangels an Gründernachwuchs ist es naheliegend, dass die Schwierigkeit, geeignete Nachfolgekandidaten zu finden, konstant das mit Abstand am häufigsten benannte Hindernis bei der Unternehmensnachfolge ist. Gefolgt von Schwierigkeiten bei der Einigung auf einen Kaufpreis oder Zahlungsmodalitäten, hohe rechtliche Komplexität und bürokratischen Aufwand.
Nachfolgesuchende stehen vor einem Familien-Dilemma: Für Viele ist die familieninterne Unternehmensnachfolge die beliebteste Nachfolgevariante. So möchten gerne 57 % derer, die derzeit über eine Nachfolge nachdenken, das Unternehmen an ein Familienmitglied übergeben. Dem gegenüber steht die Tatsache, dass mangelndes Interesse von Familienangehörigen an einer Übernahme bei rund zwei Dritteln (63 %) aller absehbaren Stilllegungen (mit-)ausschlaggebend war.
Vielleicht auch deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Übernahme durch andere Unternehmen verstärkt an Bedeutung gewinnt. Das Nachfolgegeschehen wird daher auch in Zukunft durch einen Marktbereinigungsprozess geprägt sein.
Eine Kontinuität im Übergabeprozess ist insbesondere dann gegeben, wenn die Unternehmen in den Jahren vor der Übernahme wirtschaftlich erfolgreich waren.
Spannende Erkenntnisse, die wir auch in der Agenturenbranche beobachten. Aber wie können Agenturinhaber diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen?
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Quellen: